Zoobesuch

Winzlinge

Nach dem Umbau der ehemaligen Zwergohreulenvolière im Vogelhaus haben ein Pärchen Zwergwachteln (Coturnix chinensis) und 3 Paar Spitzschwanzamadinien (Poephila acuticauda) Einzug gehalten.
Die Vergesellschaftung der beiden Arten verlief ausgezeichnet. Im natürlichen Lebensraum kommen beide Arten im nördlichen Teil Australiens vor und leben in den kargen und trockenen Busch- und Graslandschaften. Ihre Nahrung besteht aus Sämereien und während der Aufzucht der Jungen aus Insekten.
Spitzschwanzamadinien bauen kunstvolle Kugelnester in den Büschen und die Zwergwachteln brüten in Bodenmulden. Das erste Gelege unserer Zwergwachteln fanden wir Mitte März. Nach einer Brutdauer von 16-18 Tagen schlüpften am 28. März 04 fünf winzig kleine Küken, nicht grösser als eine Haselnuss. Mittlerweile sind die kleinen Nestflüchter schon fleissig mit ihren Eltern unterwegs.

Rappenantilopen

Nach drei kinderlosen Jahren gibt es wieder Nachwuchs bei unseren Rappenantilopen (Hippotragus niger). Die beiden Jungtiere, geboren am 11.2.04 und 3.3.04, werden von ihren Müttern Samura und Vasca liebevoll umsorgt.
Als vor drei Jahren der erfahrene und erfolgreiche Zuchtbock Cairo aus Dänemark zu uns in den Zolli gekommen ist, redete man sofort von Nachwuchs. Doch dieser blieb wider erwarten aus. Nach genauer Überprüfung der Familiensituation stellte sich folgendes heraus. Bei den Rappenantilopenkühen besteht eine strikte Altersrangordnung. Das bedeutete, dass Cairo, der neu zu der Damengruppe kam, zu jung war. Die älteste Kuh war die Ranghöchste und verhinderte, dass der Bock sich mit den jüngeren Kühen verpaaren konnte. Nach dem Tod der alten Dame hat Cairo seine Chance geschickt genutzt und das Ergebnis tollt nun munter auf der Anlage

Flamingos

Flamingos nisten in großen Kolonien und bauen ihre kegelförmigen Nester aus Lehm und Sand. In der Regel werden ein bis zwei Eier gelegt, die von beiden Elternteilen zwischen 28 und 32 Tage lang bebrütet werden. Die neu geschlüpften Jungen haben dicke, schlaffe und leuchtend rote Beine, die in den ersten Tagen so schwach sind, das sie nicht darauf stehen können. Das weiche Daunenkleid des Nachwuchses ist normalerweise von grauer Farbe, jedoch erblicken auch immer wieder Albinos das Licht der Sonne. Etwa 4 Tage nach dem Schlüpfen verlassen die Jungen das Nest und folgen ihren Eltern. Flugreif werden die Jungtiere etwa im Alter von 78 Tagen. 
Flamingos unterteilen sich in insgesamt sechs Unterarten. Den in Afrika, Asien und Südeuropa vorkommenden Phoenicopterus ruber roseus, den in Mittelamerika vorkommenden Phoenicopterus ruber ruber sowie in den Phoenicopterus chilensis aus Südamerika, den Phoeniconaias minor (Zwergflamingo) aus Afrika und Asien und die beiden in den südamerikanischen Anden wohnenden Arten Phonicopterus andinus (Andenflamingo) und Phoenicoparrus jamesi (James-Flamingo). Die beiden Flamingoarten der Anden bewohnen die alkalischen, salzhaltigen und bis zu 4000 Meter hoch gelegenen Seen Boliviens und Perus. Man schätzt ihre Zahl auf etwa 100.000 Tiere, während die kleinen Flamingos (Phoeniconaias minor) auf 4 - 5 Millionen Exemplare kommen.  Davon leben allein in Ostafrika 3 - 3,5 Millionen Tiere. Die enormen Scharen, die sich dort an den Seen bilden, gehören zu den zu den schönsten Anblicken in der Vogelwelt.
Kein anderer in großen Kolonien wohnender Vogel ist so farbenfroh wie der Flamingo. Allerdings ist das allseits bekannte leuchtende Rosa oder Rot des Gefieders keine natürliche Färbung des Gefieders, sondern wird durch Pigmente im Plankton ausgelöst, das zur Hauptnahrung der Tiere gehört. Auch sind nicht alle Flamingos rosa oder rot. Eine lokal begrenzte Kolonie in Asien hat ein grünes Gefieder.